Wie spät es war, wusste ich nicht. Welcher Wochentag es war, wusste ich auch nicht. Ich wusste nur es war dunkel oder besser dämmerig draußen. Ich hatte mich während des Tageslicht in einer wirklich sehr Baufälligen Scheune Versteckt, so wie Hilda es mich gelehrt hatte. `Meide das Sonnenlicht mein Kleines´ waren Ihre Worte gewesen und Ich hatte wissbegierig genickt. Alles was sie gesagt hatte, hatte ich aufgenommen wie ein Schwamm. Sie war meine Herrin, meine Lehrmeisterin, meine Schöpferin. Es war erst wenige Mondphasen her das ich sie und noch ein paar Frauen des Abends traf und sie mich in Ihre Mitte ´Aufnahmen´ zudem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung was mir Drohte. Doch jetzt... in jeder kleinsten Wasserlache sah ich sie, die feuer Roten Augen die mein schönes Gesicht zierten.

Gedanken versunken lief ich zufuß, auf meinen besten Sonntag Schuhen, über die Schotterstraße welche mich ins nächste Dorf führen sollte und mich meinem Ziel näher. Blut. Frisches, warmes Blut. Nicht nur für mich auch für die anderen. Hilda hatte mich los geschickt die Gruppe zu versorgen. Sie hatte Vertrauen in mich und wusste zu was ich Fähig war. Willenlos, ja manchen konnte ich wirklich den Willen nehmen... selbst für mich klang es noch unglaublich doch wir hatten es getestet...

Stefan war gemeinsam mit Wlad geflohen. Die Volturi saßen ihnen mal wieder im Nacken. Alle paar verfluchte Jahrhunderte taten sie das, einfach nur weil es ihnen Spaß machte. Zwei Vampire ohne Gaben konnten ihnen wohl kaum gefährlich werden. Aro wollte nur mal wieder seine Macht demonstrieren. Dieses Macht besessene Arschloch.
Dieses Mal waren sie ihnen knapp entkommen, so knapp, das Stefan Wlad verloren hatte. Das kam äußerst selten vor und begeistert war er über die Tatsache noch weniger.
Scheiß Tracker. Er gehörte verbrannt auf dem Scheiterhaufen. Das war doch momentan ein Mode-Trend bei den Menschen. Sein Weg hatte ihn nach Deutschland geführt. Wlad und er hatten sich bisher immer wieder gefunden. Meist aus reinem Zufall. Auch diesmal war er sich sicher, das er ihn wieder finden würde. Selbst wenn es ein Jahr dauern würde. Was störte einen Vampir schon die Zeit?
Er lief durch die Dunkelheit der kleinen Gassen zwischen den Häusern. Seine Sinne waren zum zerreißen gespannt. Wie er es hasste, zu fliehen, anstand sich zu stellen. Vor allem vor dem italienischen Abschaum. Aber es blieb ihm zur Zeit nichts anderes übrig.
Leise Schritte, kaum hörbar und fiel zu leicht für einen Menschen hallten über die Straße vor ihm. Sofort drückte er sich an eine Häuserwand. Seine Augen verengten sich leicht als ein Vampirmädchen vor seinen Augen auftauchte. Er sah sie nur von hinten, aber das reichte völlig um zu merken, wie hübsch sie sein musste.
Eine Italieniern war sie jedenfalls nicht. Zumal sie völlig alleine herumlief. Er löste sich von der Mauer und lief ihr hinterher.
Den Grund dafür, wusste er selbst nicht, aber sie faszinierte ihn auf eine ganz besondere Weise.
Langsam, Schritt um Schritt näherte er sich ihr.

Mit jedem Schritt kam das Dorf näher und schon aus der Ferne konnte ich das Blut der Bewohner riechen. °Hilda wird zufrieden sein.° dessen war ich mir Bewusst. Ich würde sie nicht enttäuschen, nein, mir lag was an meinem neuen Leben mehr als an meinem alten. Stolz auf mich selbst trat ich durch die Stadttore des Dorfes und ging die Straße weiter entlang ins Innere der Stadt. Der Nahe gelegene Kirchturm schlug Mitternacht, für einen kleinen Moment blieb ich stehen und lauschte den Geräuschen, konzentrierte mich auf eine größere Ansammlung Menschen, so das ich nicht mitbekam was um mich herum passierte. Voller Tatendrang bog ich in eine Seitenstraße ein die mich hoffentlich zu meinem Ziel führen würde.
Ich raffte mein Kleid etwas und stieg eine kleine Treppe hinauf, das meine Kleidung nicht mehr gerade die sauberste war, war nicht weiter störend, auch wenn sie mir schon so manche Unannehmlichkeiten beschert hatte.
So schnell und elegant ich gerade noch durch die Straßen geeilt war umso ratloser stand ich jetzt dort. Eine kleine Kreuzung. Ich sah mich suchend um und wie ich so dort stand, in vollkommener Stille, hörte ich etwas, leise und für ein Menschliches Ohr nicht wahrnehmbar. Ein Schuh, ein flacher Absatz der kurz und schnell das kalte, harte Pflaster der Straße Berührte. Noch höher Raffte ich den Stoff meines Kleides. Suchend drehte ich mich um die eigene Achse auf der Suche nach dem Auslöser dieses Geräusches.... doch, nichts niemand zu sehen. Nervös drehte ich mich wieder um den Blick abwechselnd nach rechts und links die Straße musternd.

Das Schlagen der Kirchturm Uhr durchbrach bedrohlich die Stille der Nacht. Mitternacht. Die Stunde der Geister, das passte doch perfekt zu ihnen.
Unbeirrt und lautlos folgte er der schönen Dame. Ihre Silhouette zeichnete sich wunderbar im Mondlicht ab. Stefan war neugierig.
Neugierig auf die Unbekannte und darauf, was sie suchte. Sie sah aus als ob sie auf der Suche war.
Ihre Schritte waren bestimmt, aber ohne ein richtiges Ziel. Er hielt einen gewissen Abstand, da er nicht wusste mit wem er es zu tun hatte. Vielleicht war sie doch nicht alleine?
Der Wind war sonderbar still diese Nacht und trug keinerlei Gerüche hin oder her. An einer Kreuzung blieb sie stehen. Er tat es ihr gleich. Sie war wirklich auf der Suche. Oder auf der Flucht? Es würde ihre Eile erklären.
Er beschloss nun doch ihr näher zu kommen. Es zog ihn regelrecht mit einem unsichtbaren Band zu ihr. Schritt für Schritt näherte sich ihr und trat schließlich aus der Dunkelheit der Gasse ins Mondlicht.
Für einen Moment blieb er stehen und betrachtete sie genauer. Ihr wunderschönes Gesicht. Ihre weiße Haut. Sein Blick wanderte über ihren Körper, der viel zu sehr von dem Kleid verdeckt wurde.
"Selbst für Vampire kann die Nacht gefährlich sein. Du solltest dich unauffälliger bewegen." raunte er leise. Faszinierend. Kein anderes Wort beschrieb dieses Mädchen besser.

Leise verklang der letzte schlag der Turmuhr, dann......Stille. Unheimliche Stille. mein Blick ging zum Kirchturm. Meine Eltern hatten mich Christlich Erzogen und das mit allem für und wieder. Sonntag zur Kirche gehörte für mich dazu, anders kannte ich es nicht. Und wie von Kindesbeinen an gelernt senkte ich kurze den Kopf und begann im Stillen, nur für mich alleine ein kurzes Gebet. Doch kaum an der fünften Zeile angelangt brach ich ab. Wieder war es dort, das Geräusch von Schuhen die den Boden berührten und diese Schuhe waren mir ziemlich nahe. In Sekunden hob ich den Kopf und drehte mich um, um zu schauen wer mich verfolgte. Der Schreck saß mir in den Knochen. Mit vielem hatte ich gerechnet aber nicht das mein Verfolger schon so Nahe war. Kein Wort kam über meine Lippen. Ich sah Ihn nur aus großen Augen an. Wer war er und was wollte er von mir. Er sah mich an, nein er musterte mich, musterte mich als wär ich eine Dirne. °Ich bin keine Freudenmädchen.° schrie ich ihm in Gedanken entgegen und spielte mit dem Gedanken weg zulaufen. Seine Worte allerdings brachten mich zum Stutzen. "Woher?..." begann ich meinen Satz und machte intuitiv einen Schritt zurück. Mein Blick haftete an diesem Mann. er hatte meine Größe, Kräftig, war blass aber nicht bleich und hatte, er hatte rote Augen, so rot wie die meinen. Ich musste feststellen, weglaufen war jetzt keine Option mehr. "Warum verfolgen Sie mich? Was wollen Sie?"

Er stand da und betrachtete sie einfach nur. Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, das er sich für Frauen interessierte. Er fand sie waren eine nette Ablenkung und Verlockung, aber mehr war nie drin gewesen. Es schien als wäre sie überrascht, sogar erschrocken über sein Auftreten. Kein Wunder bei dem Krach den sie mit ihrem Kleid veranstaltete. War das die neuste Mode?
Wie er es hasste, wenn Frauen sich zuschnürten bis obenhin. Diese verfluchte Kirche, Christentum wie es sich schimpfe... hatten keine Ahnung vom richtigen Leben. So sah das jedenfalls nicht aus.
Er kam ihr schließlich einen weiteren Schritt näher und noch einen. "Woher?" er hob fragend seine brauen. Gedanken lesen konnte er nicht. Woher er kam? Woher... was?
Ihr Blick... heilige Scheiße... hatte sie noch nie einen anderen Vampir gesehen. Abwehrend hob er seine Hände.
"Ich war neugierig und ich will gar nichts. Erst recht nicht dir etwas tun." Also, entspann dich mal. Dieses angespannte Haltung war furchtbar. Sah er aus wie ein Serienvergewaltiger? Och... naja... ^^
Ein weiterer Schritt. Er hob einen Mundwinkel an. "Ich bin Stefan." Jetzt waren sie immerhin keine Fremden mehr. Vielleicht ging es ihr jetzt besser. "Es sah aus, als wenn du vor etwas davon läufst. Deine Schritte waren hastig und teilweise unbedacht..." Eine Jungfrau in Nöten? Kein Problem für Stefan, den Helden der Nacht. xD

Ich ließ den hochgerafften Stoff meines Kleides zu Boden fallen und strich es glatt. Als ich von dem Stoff aufsah stellte ich fest das er mir ein paar Schritt näher gekommen war. "Ich wollte fragen woher Sie wissen was ich bin...aber diese frage hatte sich erübrigt, just in dem Augenblick da ich Ihre Augen erblickte." erklärte ich mich mit sanfter Stimme. Rote Augen waren immerhin nicht weit verbreitet in der Bevölkerung.
Auch wenn er sagte er wolle mir nichts tun, beruhigte ich mich nicht ganz. Ständige Wachsamkeit hatte Hilda mich gelehrt, man konnte sich nie sicher sein. Noch Näher. Eine relativ schlanke Person hätte jetzt noch zwischen uns gepasst und ich überlegte wann ich das letzte mal jemanden so nah an mich heran gelassen hatte, die Mitglieder meiner neuen Familie natürlich ausgeschlossen. Ergebnis, ich konnte es nicht sagen. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen. Niemand der mir was wollte würde sich vorher Vorstellen. "Heidi." stellte ich mich kurz und knapp vor ehe ich mich doch ein wenig entspannte. °Weglaufen?° "Oh..ähm..Nein." lachte ich leise. "Ich laufe vor nichts weg... nur, diese ganzen vielen neuen Gerüche, sie vernebeln mir leicht die Sinne."

Stefan verengte leicht seine Augen. Sie konnte nur anhand der Augen einen anderen Vampir erkennen? Das deutete darauf hin, das sie nicht sonderlich alt zu sein schien. Eher ein junger Vampir. Wie jung war nur die Frage.
"Rot... rot wie Blut." schmunzelte er und kam ihr einen weiteren Schritt näher. Furchtbar, diese Frau zog ihn praktisch magisch an. Es war selten, das er von einem weiblichen Wesen so angetan war. Sein Blick schweifte über ihr makelloses Gesicht. Ihre Haut war weiß und glatt wie weicher Marmor. Ihr Haar schimmerte leicht seidig im Mondlicht. Er bemühte sich die Finger von ihnen zu lassen um zu prüfen, ob sie wirklich so weich waren, wie sie aussahen. Sein Mundwinkel hob sich.
Heidi.
Ein Mädchenname, aber passend für eine hübsche Frau, wie sie es ist. Und ein weiterer Hinweis folgte, das sie kein erfahrener Vampir war. Er hatte längst gelernt Gerüche auszublenden, die ihn nicht interessierten, ebenso wie Geräusche.
Zu schade, es wurde kein Held benötigt. Er nickte nur und hob langsam seine Hand. Sein Zeigefinger wanderte kaum merklich über ihre Wange. So weich. So vollkommen.
"Wie alt bist du?" Er meinte sicherlich nicht ihr physisches Alter, sondern ihre Tage, Wochen, Monate, Jahre als Vampir. Diese Anziehung, die sie auf ihn auswirkte. Unglaublich. Stefan war fast schon nicht mehr er selbst.

Schweigend sah ich Ihn an. Von Ihm schien für mich keine große Gefahr auszugehen. Er sah nicht aus als suche er Ärger. Langsam entspannte ich mich. "Blutrot." ich schmunzelte. Ja es war durch aus eine Augenfarbe an die man sich gewöhnen musste. Abschreckend zu Anfang und dennoch anziehend und geheimnisvoll. Und noch ein Schritt näher. So sehr es mich beunruhigt hatte bei seinen ersten Schritten um so gelassener nahm ich es jetzt hin. Ich musste mich jetzt wohl daran gewöhnen.... Wieder schmunzelte er. °Na so amüsant ist mein Name nun auch nicht.°
Nur leicht spürte ich seine Finger an meiner Wange. Vorsichtig, fast so als könne ich zerbrechen. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen. Seine Frage hallte in meinem Kopf. Ja, wie alt war ich eigentlich. Langsam öffnete ich die Augen und sah Ihn an. "Ich weiß es nicht genau... es muss ca. Fünf oder auch schon sechs Monate her sein da ich Hilde traf." ich konnte es bei Leibe wirklich nur schätzen. "Wie alt bist du?" Neugierde blitze aus meinen Augen, ehe ich abrupt den Kopf weg drehte. Ich lauschte. In einer der Seitenstraßen hörte ich Schritte. Schritte, sich uns nähernd.

Stefan stockte. Das...war... verdammt... jung... Sie war eine Neugeborene. Wenn sie wollte, konnte sie ihm alle Knochen brechen. Vorausgesetzt er würde es zulassen und sich nicht wehren. Hilde? War das ihre Macherin?
"Du lebst bei ihr?" Immerhin hatte sie jemanden, der sie aufzog. Ihm wäre auch niemals in den Sinn gekommen, das ein Mädchen wie sie eine wilde Neugeborene wäre. Viel zu gefährlich, waren sie. Zumindest solange die verfluchten Italiener die Welt regierten. Unter seiner und Wlads Herrschaft hingegen...
Er schmunzelte. Wollte sie wirklich wissen wie alt er war? "Ein klein wenig älter... vielleicht zwei oder drei Jahrtausende..." sagte er und lachte leise dabei. Hoffentlich rannte sie jetzt nicht weg. Vermutlich würde er hinterher rennen, auch wenn das gar nicht seine Art war.
Sein Kopf drehte sich in dem Augenblick als die Schritte zu hören waren. Menschen. Sie tauchten immer auf, wenn es am unpassendsten war. Sie sollten besser nicht zusammen entdeckt werden um diese Uhrzeit.
"Komm schnell..." sagte er, legte seine Hand an ihren Rücken und schob sie sanft in die Dunkelheit zweier Häuser. Er war bereits jagen gewesen und verspürte keinen Drang danach erneut Blut zu trinken. Dafür ließ er sich zu sehr von Heidi ablenken.
Während sie gingen konnte er jeden einzelnen ihrer Muskeln am Rücken spüren. Stefan schluckte schwer.

Ich strich mir eine Strähne meines Blonden Haares hinters Ohr. Ich konnte seinen Blick nicht deuten aber er sah irgendwie überrascht aus. Lag es an meinem Alter? "Sie hat mich hier her geschickt...der Zirkel muss versorgt werden." ich lächelte stolz. Ja ich war wirklich stolz auf meine Aufgabe.
Ein Klein Wenig?! Ich sah ihn überrascht an. Zwei oder Drei Jahrtausende...er war eindeutig Alt. Sofort stieg mein Respekt vor Ihm ins Unermessliche. Aus dem Augenwinkel sah ich das auch er den Kopf, in Richtung der Schritte drehte. Automatisch suchten meine Augen die dunkle Straße ab und erst als mein gegenüber mir die Hand auf die Schulter legte und mich vorsichtig in eine Gasse zwischen zwei Häusern schob, sah ich Ihn kurz erschrocken an, ehe ich schnellen Schrittes mich von der Straße bewegte. Genaustens spürte ich die Kontur seiner Hand auf meinem Rücken und so sehr es mich im ersten Moment erschreckt hatte, umso mehr beruhigte es mich jetzt. Mit dem Rücken lehnte ich mich leicht an die Wand des Hauses. Immer näher kamen die Schritte und immer näher der Geruch von frischem warmen Blut. Leise zog ich scharf Luft ein, es roch so verlockend gut. Mein Blick ging zu Stefan. Ihm schien das ganze gar nichts auszumachen aber er hatte ja auch schon Jahrelange Übung. Immer berauschender wurde der Geruch oder ich zwang mich standhaft zubleiben. Ich drückte mein Rücken leicht an die Mauer und schloss die Augen. Konzentrierte mich auf mich selbst und versuchte das verlangen nach Blut zu ignorieren.... so gut es ging.

Der Zirkel?
"Du lebst in einem Zirkel?" Wie groß war er? Er kannte nicht sonderlich viele Zirkel. Nomaden waren das Typischste. Sein Blick schweifte über ihr Gesicht. Sie war eine Futterholerin.
Die Schritte nervten, kaum standen sie in der Dunkelheit der Gasse als sie auch schon auf der Straße zu hören waren auf der sie gerade noch gestanden haben. Dicht blieb er bei ihr stehen, lautlos. Menschen waren dumm und ihre Aufmerksamkeitsspanne reichte nicht weiter als bis zu ihrer eigenen Nasenspitze.
Erst an der Hauswand zog er seine Hand langsam von ihrem Körper. Trotzdem blieb er dich bei ihr stehen.
Der Geruch von frischem, warmen Blut strömte durch die Luft. Es entfachte lediglich ein leichtes Kitzeln in seiner Kehle. Anders als bei ihr. Die Art wie sie einatmete richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie.
"Hast du Durst?" Seine Stimme war nicht lauter als ein Windhauch. Daran hatte er gar nicht gedacht. Sie war auf der Suche nach Menschen. Natürlich musste sie Durst haben. Er ging einen Schritt auf Seite, damit sie vorbeikam, wenn sie es wollte.
Sie war so verflucht hübsch. Es umgab sie wie eine Art Zauber und ließ ihn eine Schwäche für sie entwickeln. Ohne zu Zögern würde er sie mit nach Hause nehmen, sie zu seinem eigen machen. Diesen Drang hatte er nicht mehr verspürt seit... nun, einer sehr langen Zeit...

Ich nickte stumm. War es etwa was schlechtes in einer Familien ähnlichen Gruppe zu Leben? In meinen Augen kaum. Allerdings lebte er ja schon länger, er würde wenn sicher seine Gründe haben warum er es nicht fand. Jedem Schritt lauschte ich aufmerksam. Jedem Geräusch der Ledersohle auf den Steinen der Straße. Die Augen immer noch geschlossen lehnte ich an der Hauswand. Seine Hand verschwand von meiner Schulter dennoch wusste ich das er immer noch bei mir stand. Und ich war Dankbar dafür. Auf seine Frage hin nickte ich kurz und öffnete die Augen. Hatte er mir gerade tatsächlich den Weg frei gemacht? Ohne zu zögern schob ich Ihn wieder vor mich. So schwer es mir fiel. Ich zwang mich selbst dazu diesem betörenden Geruch zu widerstehen. "Wenn du nicht willst das ich die halbe Stadt ermorde, lässt du mich nicht gehen." so sehr ich es versuchte es nur wie normale Worte klingen zulassen, es war doch irgendwo eine Bitte die hervor klang.
Mein Blick auf Stefan gerichtet stand ich da. °Ablenkung° Ich musste mich von dem Menschen dort auf der Straße Ablenken. Wie war mein Gegenüber wohl zu seiner Zeit als Mensch. War sein Kleidungsstil schon immer so... Geschmackvoll? Fragen über fragen....

Stefan hielt es nicht für schlecht in einem Zirkel zu leben, sondern einfach nur für schlichtweg gefährlich. Vor allem, wenn diese Zirkel größer sind. Die Volturi waren zu dieser Zeit übermächtig und ständig auf der Suche um sich zu behaupten. Wie sehr er diese Aasgeier hasste.
Ihr Nicken verriet ihm, das sie wirklich durstig war. Aber kaum war er bei Seite getreten, da zog sie ihn auch schon wieder zurück. Verflucht, hatte die Kleine eine Kraft. Da musste selbst er vorsichtig sein. Erneut stand er nahe vor ihr und stützte sich mit den Händen rechts und links neben ihrem Kopf an der Wand ab. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Er würde sie kaum aufhalten können. Nicht ohne sie zu töten. Neugeborene waren unberechenbar auch wenn sie nicht so aussah. Immer wieder musterte er die feinen Konturen ihres Gesichts, ihrer Wangenknochen. Ihre Aura glich der eines Engels. Wie war das nur möglich?
Stefan war fasziniert und irritiert zu gleich. Die Menschen auf der Straße hatte er längst ausgeblendet. Sein Blick fiel in ihre strahlendroten Augen und er schluckte schwer. Die Situation machte es ihm ebenfalls nicht leicht zu widerstehen. Bis ihm einfiel, warum sollte er auch? Ein Versuch war es wert und mehr als das sie den Kopf von seinen Schultern riss, würde wohl nicht passieren.
Sein Blick schweifte von ihren Augen zu ihrem verlockenden Mund. Langsam kam er ihren Lippen näher bis er sie schließlich sanft auf die ihren drückte.

Mein Blick klebte fast an Ihm. In meinem Kopf folgte Vorstellung an Vorstellung. Er als Mensch, als Neugeborener, er zu den verschiedensten Zeiten der Zeit. Jede dieser Vorstellungen Faszinierte mich, er faszinierte mich mit jeder weiteren Sekunde. Mein Blick ging zu seinen Armen, welche rechts und Links neben meinem Kopf verliefen. Grob ließ sich erahnen welche Muskelmasse sich unter dem Stoff seines Hemdes befand. Alleine seine Arme schienen ziemlich stark zu sein, wie der Rest aussah, das vermochte ich mir gar nicht vorzustellen und dennoch für einen kurzen Moment erlaubte ich mir die Vorstellung, wie es wohl wäre von diesen Armen gehalten zu werden und von den dazugehörigen Händen berührt zu werden. Langsam glitt mein Blick an seinen Armen entlang zu seinem Gesicht und weiter zu seinen Augen. Er sah mich an und unsere Blicke trafen sich für einige Sekunden. Dann schweifte sein Blick ein wenig ab und ehe ich wirklich verstand was hier passierte waren sich unsere Lippen schon so Nahe das ich die Augen schloss und ihm die letzten cm entgegen kam. Sanft und Vorsichtig spürte ich seine Lippen auf den meinen und ich war mir sicher, hätte ich einen Puls gehabt, wäre er durch die Decke geschossen.
Ich hörte die Menschen auf der Straße lachen doch wirkliche Beachtung schenkte ich dem ganzen nicht mehr, meine Aufmerksamkeit galt gerade etwas und jemand ganz anderem.

Stefan erinnerte sich an so viele Frauen, so viele Ereignisse, so viele Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind. Doch niemals war es ihm passiert, das ihn eine Frau so faszinierte, wie sie es gerade tat. Magie... schoß es ihm durch den Kopf. Anders war es nicht zu erklären.
Ihre Lippen waren so weich und ihr Geschmack berauschte ihn beinahe mehr als das beste Blut. Eine seiner Hände glitt von der Mauer hinunter und legte sich vorsichtig an ihre Wange. Ihr Geruch umströmte ihn. Bei Gott... das war doch nicht normal.
Zumal er sich der Gefahr bewußt war, die eine Neugeborene mit sich brachte. Eine falsche Bewegung und sie würde ihm sämtliche Knochen brechen.
Vielleicht war es das auch wert.
Er ließ seinen Kuss intensiver werden. Nach und nach.. er stieß auf keinerlei Widerstand. Seine Zunge berührte ihre Lippen, öffnete ihren Mund. Ein erregtes Knurren bildete sich in seiner Kehle, mit Müh und Not schluckte er es hinunter um sie nicht zu verschrecken.
Das Lachen der Menschen störte ihn. Genauso die Tatsache, das sie sich auf sie zu bewegten.
Aber er wollte sie und wie er sie wollte. Er ließ seine Hand von ihrer Wange wandern, strich mit seinen Fingerspitzen über ihren Hals und ihre Seite. Mit jedem Zentimeter den er mehr ertasten konnte, drückte er sich näher an ihren Körper. Wenn sie ihn nicht bald stoppte, würde er nicht mehr aufhören können.

> Sünde!< schrie ein Stimme in meinem Kopf, doch ich ignorierte sie. Sünde hin oder her. Ich würde noch eine ganze Weile auf dieser Welt wandeln und wer fragte da schon nach Sünden. Ich konnte endlich Anfangen mein Leben zu Leben ohne Vorschriften von Eltern oder Kirche. Hatte ich mir so gerade nicht erst versucht Vorzustellen wie es wohl wäre seine Hände richtig zuspüren? So grob und männlich sie auch aussahen, sie waren wunderbar, rau aber dennoch sanft. Ein Schauer lief mir über den Rücken.
Mein erster und bisher letzter Kuss, so erinnerte ich mich bekam ich im Alter von 18 Jahren, daher ging ich stark davon aus das sich mein Unerfahrenheit bemerkbar machte. Er im Gegensatz schien zu wissen was er machte und wie er es zu machen hatte. Instinktiv schlang ich die Arme um seinen Hals. Ich spürte seine Zunge an meinen Lippen und es gefiel mir. Ich ließ mich von meinen Gefühl leiten und suchte, wenn auch ein wenig zögerlich nach seiner Zunge.
Plötzlich kam es mir vor als würden seine Finger überall sein. An meinem Hals, an meinem Körper und an meiner Wange war es als hätte sie sich dort eingebrannt. So Nahe spürte ich Ihn bei mir, so nah wie noch nie jemanden zuvor und doch verschreckte es mich nicht, nein. Ich mochte das Gefühl. Vorsichtig wanderte meine Hand über seinen Nacken, an seinem Hals entlang zu seinem Hemdkragen. Ich raffte den Stoff leicht zusammen und zog ihn noch ein wenig Näher an mich heran. Die Näherkommenden Menschen entlockten mir nur ein kurzes knurren welches irgendwo in dem Kuss unterging.

Sünde. Er war älter als jede aktuelle Kirche auf dieser Welt. Stefan würde niemals in dieser Hinsicht sich Sorgen machen und wüsste er, das Heidi es tat, würde er es ihr ausreden. ;)
Es gab Gott in so vielen Formen und doch hatte sich ihm noch niemals einer gezeigt. Außer die selbsternannten Gottheiten aus Italien. Bastarde.
Frauen waren das Einzige, was ihn zur Zeit daran hinderte ins Feuer zu springen. Frauen und Wladimir. Wobei Heidi... einfach etwas anderes war. Es war ihm immer noch unmöglich es zu beschreiben. Wenn er das Wlad erzählte... scheiße, das würde er ihm nie glauben.
Es fühlte sich wie ein elektrischer Schlag an als ihre Zunge auf die Seine trag. Sanft umspielte er sie. Ihre Unerfahrenheit merkte er vielleicht, aber es störte ihn nicht großartig. Grundsätzlich mochte er es, wenn er die Oberhand hatte. Welcher Kerl mochte das nicht?
Seine Hand griff in ihre Taille und schob sie noch ein Stück näher an sich. Im selben Augenblick zog sie ihn am Hemd näher. Der Stoff ratschte leise. Wie gut, das er noch andere besaß. Er ließ sich nur allzu gerne ziehen.
Ihr Knurren ließen ihre Lippen vibrieren und Stefan schmunzelte leicht unter dem Kuss. Es gefiel ihr. Vorrausgesetzt er deutete das nicht falsch.
Die Schritte der Menschen kamen nun noch näher. Gefährlich nahe. Für eine Sekunde hielt er den Atem an, bewegte sich aber kein Stück von ihr weg. Er hatte keine Angst vor den Menschen, jedoch konnte ein Mord oder zwei mitten in der Stadt aufsehen erregen. Vor allem, wenn Heidi das Blut roch, würde sie sich kaum halten können. Das Risiko wollte er ungerne eingehen.
Nur widerwillig löste er sich ein paar Zentimeter von ihr.
"Komm... kommt mit..." Wie gut das er die Stadt wie seine Westentasche kannte. Seine Hand umgriff die ihre und sanft zog er sie hinter sich her. Fort von den Menschen, weiter in die Dunkelheit hinein. Wo sollten sie hingehen? Vielleicht fand er ein leerstehendes Haus. Verflucht, er wollte weiter machen, ihr nahe sein... sie zu seinem Besitz machen. Scheiß verfluchte Menschen... sie gehörten alle ausgerottet, samt der Volturi.

Das reißen des Hemdstoffes hatte ich gar nicht wahr genommen so sehr hatte er mich in seinen Bann gezogen. So sehr war ich in dem Moment gefangen. Noch Näher kam er und auch in mir wuchs langsam dieses, mir völlig unbekannte Verlangen. Das Verlangen nach Nähe, seiner Nähe. Das Verlangen von Ihm Berührt zu werden es wuchs ins unendliche. Nie hätte ich gedacht das es mir möglich war so zufühlen.
Die Schritte hallten in meinem Kopf wieder und lenkten mich einige Sekunden von Stefan ab. Sie kamen Näher und somit auch der betörende Blutgeruch. Ich wollte nicht zu lassen das der Duft mir den Verstand raubte und versuchte mich wieder ganz Stefan zuwidmen. Doch kaum hatte ich es geschafft den Geruch halbwegs auszublenden löste er sich von mir. Ich ließ meine Stirn gegen seine Sinken und hielt die Augen geschlossen. Erst als seine Stimme erklang öffnete ich sie und ehe ich was erwidern konnte. Hatte er meine Hand in seine Genommen und zog mich hinter sich her. Er war vorsichtig und das war gut so, bei den ersten Schritten neigte ich dazu über mein Kleid zustolpern. Schnell griff ich nach dem Stoff, hob Ihn vorne etwas an und folgte schnellen Schrittes. Wo lief er hin? Jede Hauswand sah gleich aus in meinen Augen jede Gasse war wie die andere. Hatte er überhaupt ein Plan wo er hin lief? "Draußen vor den Toren der Stadt gibt es eine alte Heu Scheune..." bemerkte ich während er mich immer noch hinter sich her zog.

Ihm passte es auch nicht. Ganz sicher nicht. Aber manchmal ging es nicht anders.
Seine Hand schloß sich sicher um die ihre und würde sie fallen, fing er sie auf. Sein Blick war über seine Schulter gerichtet. Gerade so waren sie vor den Menschen entkommen. Das klang zwar selbst in seinen Gedanken bescheuert, aber es war nun mal eine Tatsache.
Außerdem hatte er noch mehr zu verlieren, als die Kleine an seiner Hand. Wesentlich mehr.
Immer wieder bog er um eine Ecke, verschwand mit ihr in einer Gasse.
"Ich weiß." antwortete er auf ihre Bemerkung. "Aber ich habe keine Lust ein weiteres Mal die Stadt zu durchqueren." Nein, dafür war er zu ungeduldig und es schien als würden die Menschen von ihren Kneipen Besuchen langsam nach Hause gehen.
Abrupt hielt er an und drehte den Kopf nach Rechts. Mehrere Türme ragten dort in den Himmel, stießen an die dunklen Wolken der Nacht.
Die Kirche. Um diese Zeit verlassen... er schmunzelte und ging mit Heidi an der Hand auf sie zu. Die großen Türen waren offen und öffneten sich mit einem leisen Quietschen. Hier waren sie definitiv ungestört bis in die frühen Morgenstunden. Tiefe Schwärze umfloss sie sobald die Tür hinter ihnen zuschlug.
Der stickige Geruch von Weihrauch hang in der Luft. Scheiße, was mochten die Menschen nur daran? Das stank zum Himmel.
Stefan sah sich um, bis er die kleine Tür zum Glockenturm erspähte. Optimal.
"Komm..." sagte er wieder und lief mit ihr durch die Tür hindurch und die kleine Wendeltreppe nach oben.

Rechts. Links. Einige Meter gerade aus und dann wieder Links. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren, geschweige denn wo er hin wollte aber das wusste er anscheinend selbst noch nicht so recht. Schweigend folgte ich ihm also weiter durch die Gassen und Straßen der Stadt. Eigentlich war es logisch. jetzt nochmal quer durch die Stadt zulaufen wo an jeder Ecke eine Gruppe von Menschen, sich den Weg nach Hause bahnte... es wäre nicht klug gewesen. So schnell er gerade noch geeilt war, genau so schnell kam er plötzlich zum stehen. "Wa-," doch meine Frage erübrigte sich. Ich sah was er sah. Die Kirche, niemand würde dort auftauchen. Nicht vor 6 Uhr in der Früh, nicht vor der Morgenmesse. Schnellen Schrittes betraten wir das Gottes Haus. Ich hatte kaum Zeit mich einmal um zu sehen, da zog er mich auch schon wieder mit sich. Die Treppe hinauf, immer höher, in die Spitze des Kirchturms. Oben angekommen sah ich mich kurz um. "Hier findet und garantiert keiner." warf ich in den Raum während mein Blick über die riesige Kirchturmglocke glitt.

Die Treppe verlief hoch und höher. Es dauerte eine Weile bis sie oben angekommen waren und einen Schritt auf den knarzenden Holzboden getan hatten. Flüchtig sah er sich um, niemand war hier und auch schon lange nicht mehr gewesen. Der Geruch von Staub hang in der Luft und das Mondlicht fiel zart durch die Fensterschlitze. Die große Glocke erhob sich vor ihnen, sollte sie losgehen würde das Kopfschmerzen bedeuten.
Er hielt Heidi immer noch fest. Niemand würde mehr stören. Mit einem Ruck zog er sie an sich heran, drückte sie an seinen Körper und ging mit ihr einige Schritte rückwärts bis sie die Wand im Rücken hatte.
Seine Lippen legten sich erneut auf die ihren. Es gab keinen Grund mehr zu warten, er wollte sie und er würde sie sich nehmen, es sei denn sie legte Protest ein. Aber der musste schon verdammt gut sein.
Ihr Geschmack berauschte seine Sinne. Endlich ließ er ihre hand los und wanderte mit ihr langsam über ihre Rundungen. Der dicke Stoff ihres Kleides nervte. Seine Hand wanderte zu ihrem Rücken, dort zog er an der Verschnürung ihres Kleides.

Wie viele Kirchen hatte ich schon von innen gesehen?... Eine Menge aber noch nie war ich auch nur auf den Gedanken gekommen den Kirchturm zu besteigen. Noch während ich die Glocke bewunderte ging ein Ruck durch meinen zierlichen Körper. Aus irgendeinem nicht nachvollziehbaren Grund hielt ich, im ersten Moment wo ich Ihn berührte, die Luft an. Wiedermal hätte kein Blatt Papier zwischen uns gepasst und nach wenigen Sekunden spürte ich die Steinernde Wand in meinem Rücken. Ein kleines freches grinsen huschte über mein Züge ehe sich seine Lippen den meinen Widmeten und anders herum. Dieser Mann schien etwas in mir zu verändern. Zuvor hätte ich nie daran eine Gedanken verschwendet, mit einem mir nicht versprochenen Mann zu `Sündigen´ und dann auch noch in einem Gottes Haus. Doch Stefan... es war als würde jede seiner Berührungen die Zweifeln immer weiter von mir nehmen. Seine Hand an meinem Körper störte mich daher nicht. Im Gegenteil, es weckte in mir das verlangen nach mehr davon, viel mehr. Wage konnte ich spüren wie sich der Stoff meines Kleides am Rücken lockerte. Und im Gegensatz zu der Gesellschaftlichen Norm hatte ich dem Korsett schon lange abgeschworen. Vorsichtig wanderten meine Finger an sein Hemd. Der eh schon zerrissene Kragen konnte eh nicht noch mehr leiden also ab damit.